Grundlagen der psychologischen Abklärung

Die psychologische Abklärung geht von den Fragen und Entscheidungserfordernissen aus, die einer Person bewusst sind und die Sie benennen und besprechen kann, die aber mit Ungewissheiten, Zweifel und Ambivalenz behaftet sind.

Unabhängig davon, warum konkrete Fragen und Ambivalenz entstehen, und worauf sie sich beziehen, haben sie alle dieselbe Grundlage. Sie beruhen auf unserem Wissen, unseren Vorstellungen, besser Repräsentationen, und als solche sind sie in sogenannten semantischen Netzwerken organisiert(1) und in einem semantischen Lexikon abgespeichert(2).

Wir sind damit in aller Regel gut ausgestattet, um uns sicher in unserer Welt bewegen zu können!

Was wir von unserem Wissen, d.h. aus unserem Lexikon, abrufen und aussprechen können, wird von vielfältigen, kaum zu fassenden Faktoren beeinflusst. Im Wesentlichen haben wir aber eine öffentliche, mit anderen Menschen gemeinsam geteilte Realität/Wahrheit(3) und eine Welt für uns, eine private und eigene („individual mental lexicon“(4)). Beide Wirklichkeiten sind von Bedeutung(5), nur schwanken wir manchmal darin, auf welche wir hören sollen – und das bereits auf der Ebene, auf der wir unsere Worte und damit deren Bedeutung auswählen, und das bereits, bevor wir überhaupt etwas aussagen(6).

Unser Wissen und unsere Repräsentationen können uns zugänglich sein oder auch nicht(7). Sie können eingeschränkt oder sehr differenziert sein, eine detailgetreue Abbildung eines Problems darstellen oder eher eine Phantasie davon(8). In jedem Fall sind sie individuell, erreichen mit dem Alter eine noch zunehmende Individualität(9), wodurch Fragen höchst individuell sind und nicht allgemein zu beantworten sind; auch die Entscheidungen sind nicht allgemein von Bedeutung, sondern persönlich bedeutsam(10) und, sie fallen uns plötzlich ein(11).

Konkrete Fragen und Entscheidungsunsicherheit sind damit stets auch von Frage nach dem eigenen Begehren unterlegt: „Was will ich, und bin ich es, der das will!“, bzw. Che vuoi?“ („Was willst du?“)

Ein gemeinsames Durchforsten des eigenen Mindset(12) kann zur Klärung beitragen(13).