Bearbeitende Gespräche
In der psychologischen Bearbeitung ist es der Sprechende, der arbeitet.
Wenn Sie an einem Thema Ihres Lebens arbeiten wollen, das Sie nicht loslässt, lassen Sie mich hören und auch etwas anklingen lassen, wenn wie Sie
sich aussprechen; so lange, bis es nichts mehr zu sagen gibt und Sprechen beginnt!
die Arbeit an ihrem Lebensthema mit-teilen wollen, in immer kleineren Facetten, bis deren Sinn oder Un-Sinn offenkundig wird!
nach all ihrer Erfahrung mit verschiedenen Behandlungsformen weitermachen, da Ihr Thema nicht loslässt!
Was meint „Anklang finden“?
Im Sprechen kann etwas mit- und anklingen („Morphophonem“), dass über die reine Bedeutung des Wortes („Morphosyntax“) hinausgeht, da unser Wissen („mentales lexicon“) neben konkreten Bedeutungen („semantic lexicon“) auch klangliche Bedeutungsräume („phonological lexicon“ & „prosodic lexicon“) enthält. Ein geordnetes Gemisch aus Hören, Fühlen, Wollen und Tun, welches mit der persönlich bedeutsamen Geschichte verbunden ist („individual lexicon“).
In der psychologischen Bearbeitung ist es der Sprechende, der arbeitet, durcharbeitet, das Feld bestellt und bestenfalls auch erntet!
Der Hörende und sich gegebenenfalls Äußernde ist bemüht, aus der Position eines besonderen Diskurses(1) heraus zu hören, und zu sprechen; aus einer Position, die jenseits aller Bilder, Meinung und Zensur seitens des Hörenden ist, und die so dem Sprechenden dabei hilft, sich „wohl“ zu analysieren(2).
Meine Überlegungen zu den Grundlagen der psychologischen Bearbeitung finden Sie hier.
Was können Sie erwarten?
Die psychologische Bearbeitung gilt nicht der Behandlung psychischer Störungen nach DSM-5 und ICD-10 bzw. ICD-11. Sie fokussiert auf Ihre Arbeit am Sprechen(3), die ich begleite.
Die psychologische Bearbeitung ist zudem keine lacanianische Psychoanalyse, die zur Behandlung von Psychosen, Perversionen und Neurosen als geeignet betrachtet wird(4). Eine lacanianisch ausgerichtete Psychoanalyse können Sie z.B. hier nachfragen.
Die psychologische Bearbeitung ist angezeigt, wenn Sie von Klage und Anspruch über das Reden und Sagen hin zum „Sprechen von Sich in Ihrer Welt“ gelangen wollen, und sich dabei zunehmend weniger auf Hinweise und Deutungen der hörenden Person – also mich – stützen, sondern mit den Anregungen des Anderen ihr etabliertes Wissen, ihre übernommenen Überzeugungen und ihre automatisierten Rückschlüsse hinterfragen, erweitern und lindern wollen.
„Sprache hat keinen eindeutigen Bezug zu den Dingen“(5), eher zu Ihrer Einsicht der Dinge, Ihrer Weltsicht.
Stellen Sie zunehmend ihre eigenen Bezüge her – und nutzen Sie dafür einen Anderen, dessen Fühlen, Denken und Wissen nicht richtig und besser oder falsch und schlechter ist, aber anders als Ihres, und dieses Andere kann Ihr Fühlen, Denken und Wissen erweitern.
Unterstellen Sie mir als hörendem Anderen eine Zeit lang ein Wissen, auf das hin Sie sich allmählich anders hören lernen(6).
Wieviel Zeit nehmen bearbeitende Gespräche in Anspruch?
Lacanianisch ausgerichtete, bearbeitende Gespräche kommen erst allmählich zu ihrer Wirkung.
Die Dauer der psychologischen Bearbeitung ist daher nicht vorhersagbar. Sie wird begrenzt durch ihr Ende(7), das zuvor aus mehreren Enden besteht(8), so dass Sie durchaus vor Erreichen eines denkbaren Endes beendet werden, und vielleicht etwas Anderes, bei jemand Anderen, begonnen werden kann.
Die Anzahl der psychologischen Gespräche beträgt anfänglich 5 Gespräche á 60 Minuten. Wird eine psychologischen Bearbeitung vereinbart, so folgen jeweils fixe 5 Gespräche, die so oft wiederholt werden können, bis ein Ende erreicht oder gesetzt wird.
Die Zeitdauer der begleitenden Gespräche ist variabel, wird jedoch festgelegt auf 30, 45 oder 60 Minuten mit ein oder zwei Gesprächen pro Woche, wobei Änderungen der Gesprächsdauer und Frequenz möglich sind.
Mindestens die ersten fünf bis zehn Gespräch erfolgen im direkten, angesichtlichen Kontakt. Weitere Gespräche können dann auch telefonisch erfolgen. In gewissen Abständen sollten bearbeitende Gespräche auch wieder im direkten, angesichtlichen Kontakt geführt werden.
Mein Honorar beträgt für die ersten 5 Gespräche in der Regel 120,-€ je Gespräch, mit einer Gesprächsdauer von 60 Minuten je Gespräch.
Die Vergütung ist abhängig von der vereinbarten Gesprächsdauer. Eine einkommensbezogene Honorarvereinbarung ist möglich.
In der Regel erfolgt eine Leistungsabrechnung nach fünf Gesprächen.
Ergebnis
Die Wirkungen bearbeitender Gespräche können in etwa wie folgt beschrieben werden.
- Sie sind un-mittelbar, sofern sich Ihre bewussten Wissens- und Denkstrukturen ändern oder erweitern.
Sie bemerken eine Änderung oder Erweiterung daran, wenn Sie „neues Material“ hervorbringen.(9)
- Sie sind ver-rückt, sofern Ihre unbewussten Wissens- und Denkstrukturen mit Ihren Idealen, ihren Erwartungen und Wert-Vorstellungen kollidieren.
Sie bemerken dies an ihrer Gereiztheit und Unzufriedenheit. - Sie sind be-grenzt, sobald Sie sich ihrem primären Kern annähern.
Sie bemerken dies an Wiederholungen, Hemmungen und Angst.
- Sie sind un-zu-reichend, sobald Sie sich erschöpfend ausgesprochen haben.
Es braucht zum Ende, wann auch immer, eines Momentes, der nicht hergestellt werden kann, sondern sich einstellt.
Ob und wie es an dieser Stelle zu einer grundlegenden Neuerung („nondual awareness“(10)), zu einem „Durchqueren des Phantasmas“(11) kommt, bleibt offen, soll aber vorkommen („the pass“(12)).
Wenn Sie sich zu Gehör bringen möchten, kontaktieren Sie mich gerne!