Grundlagen der psychologischen Begleitung
Die psychologische Begleitung geht von der Lebenslage aus, in der sich eine Person befindet, und die sie emotional belastet.
Begleitende, emotional unterstützende Gespräche sind fester Bestandteil vieler professioneller Hilfsangebote für Menschen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen und Belastungen(1). Hierbei geht es nicht darum, psychische Belastungen, Probleme oder Störungen zu behandeln, sondern darum, diesen etwas entgegen zu setzen, was die Selbstsicherheit und Selbstbestimmung sowie die Widerstandskraft und Lebensqualität fördert(2).
Dies kann auch Momente der Achtsamkeit und Stille enthalten(3) und auch ein Sprechen, dass nicht darauf achtet, ob alles richtig, klar und verständlich geäußert wird(4), sodass in diesem Sprechen etwas anklingen kann(5), das mit den persönlichen Erfahrungen und Gefühlen verbunden ist(6), aber so lange außerhalb des Bewusstseins verbleibt(7), bis die sprechende Person es sich begreiflich (ursprünglich für „ergreifen“ und „umgreifen“) machen(8),.
Vor allem in Zeiten und Phasen hoher emotionaler Belastung trägt bereits die Verfügbarkeit einer Person, die nur hinhört, ohne zu bewerten (gleich-schwebende Aufmerksamkeit(9)), zu einer Entlastung bei(10). Dies vor allem in einer Welt, in der trotz aller sozialen Kontaktmöglichkeiten Isolation und Einsamkeit zunehmen um sich greifen(11).
Die frei-schwebende Achtsamkeit der sprechenden Person gegenüber ihrer Innenwelt(12) und die gleich-schwebende Aufmerksamkeit der hörenden Person(13) bringen in das Gespräch Momente des Schweigens, die Entlastung, neue Gedanken und neu Gefühle ermöglichen können(14).